Eine Skitour mit Hund ist zweifellos ein ganz besonderes Erlebnis und macht Spaß. Doch es gilt bei Skitouren mit Hund – noch mehr als beim Wandern im Sommer – einiges zu beachten. Stefanie Meindl ist seit jeher mit Hunden im Gelände unterwegs und klärt auf, was zu beachten ist, damit Hund und Mensch eine schöne und sichere Tour genießen können.
1. Tourenwahl
Hier kommt es nicht nur auf die eigene Erfahrung und das Können an, sondern auch auf die Ausdauer, den Körperbau und die Fähigkeiten des Hundes. So ist zum Beispiel nicht jeder Hund für Tiefschnee geeignet – ermüdet der Hund im tiefen Schnee rasch, muss er hinuntergetragen werden. Das funktioniert mit kleinen Hunden im Rucksack einfacher als mit großen Hunden.
Ebenso ist auf die Steilheit und Ausgesetztheit einer Tour zu achten. Bei älteren Hunden ist zudem die Distanz, die in Summe zurückgelegt wird, ein relevanter Faktor – denn hier sind wir Menschen mit unseren Skiern eindeutig im Vorteil.
Ebenso wichtig ist es, dass man mit einem Hund Jagd- oder Wildschutzgebiet meidet und allfällige Leinenpflichten einhält.
2. Alpine Gefahren und Hundeerziehung
Man ist im alpinen Gelände für sein Tier verantwortlich. Nicht jeder Hund erkennt Wechten oder Absturzgelände automatisch. Daher sind Gehorsam und das verlässliche Befolgen von Befehlen wie Rückruf oder „Bei Fuß“ äußerst wichtig.
Nicht zuletzt auch wegen plötzlich auftauchender Wildtiere oder auch zum eigenen Schutz davor, dass der Hund vor die Skikante springt.
3. Aufstieg mit Hund
Beim Aufstieg ist die Leinenpflicht einzuhalten. Sie gilt in Jagd- und Wildschutzgebieten und auch für Aufstiege entlang einer Piste. Bewegt man sich im freien Gelände und besteht kein Leinenzwang, kann der Hund in der Nähe des Besitzers freilaufen. Der Hund geht hier meist in der Spur.
4. Abfahrt mit Hund
Nicht nur für den Hund, sondern auch für den Abfahrer ist es unangenehm bis gefährlich, wenn der Hund vor die Skikanten springt. Was im ersten Moment lustig wirkt, kann die Pfoten des Hundes ernsthaft verletzen. Daher ist es empfehlenswert, sich einen „Abfahrtsablauf“ mit Hund zu überlegen, zum Beispiel dass der Hund separat hinunterläuft, wenn gerade niemand Ski fährt.
Der Hund sollte bei der Abfahrt nicht angeleint sein, außer es ist unbedingt erforderlich.
5. Besonderheiten der Rasse und des Hundes
Während manche Hunde breite, schneeverträgliche Pfote haben, brauchen andere Hunde mit ihren kleinen Pfoten Schuhe, damit sich nicht ständig Eis zwischen den Krallen ansammelt.
Ähnlich ist es mit den Augen – manche Hunde vertragen das vom Schnee reflektierte Sonnenlicht gut, manche brauchen eigene Skibrillen.
Daher empfiehlt es sich, mit dem Hund auf kleinen Touren zu starten und herauszufinden, was er benötigt.
6. Ausrüstung
Was ein Hund braucht, ist individuell. Manche Hunde sind wenig kälteresistent, eine Isolationsschicht ist hier wichtig. Ob man Futter oder Wasser mitnehmen muss, hängt – wie auch beim Menschen – von Länge, Dauer und Wetterbedingungen der Tour ab. Dasselbe gilt für Hundegeschirr oder ein LVS-Gerät für das Tier.
7. Versorgung: Essen & Trinken
Ob der Hund auf Tour etwas zu essen und trinken braucht, hängt natürlich wieder von der Tour und den individuellen Bedürfnissen des Hundes ab. Ein „Leckerli“ als kleine Belohnung am Gipfel oder etwas Trockenfutter bei längeren Touren sollten aber mitgeführt werden.
8. Das Wichtigste: Freude am Schnee und Vertrauen in Menschen
Ähnlich wie Kinder hat der Hund Spaß im Schnee, wenn sein Begleiter Freude hat. Und genauso wie bei Kindern, die mit auf Skitour gehen, ist man für die vierbeinigen Begleiter verantwortlich.