Was kostet eine Hüttenübernachtung? alpinonline

Online Marketing ist für relevant – auch für die Alpenvereinshütten: zum einen sind es die User gewohnt, alle Infos von der Suche über die Anfahrt bis zur Bewertung digital von „ihrer“ Hütte zu erhalten, andererseits ist Online Marketing eine kostengünstige Möglichkeit zu werben.

„Alpenvereinshütten“ sind eine starke Marke und ein starkes Produkt

Grundlegende Ergebnisse der Erhebung, die als Basis für den Leitaden dienen.

  • Die Marke „Alpenvereinshütte“, sowie die Alpenvereins sind starke Brands, aber nur von wenigen Hütten auf den Webites eingebaut.
  • Die Online-Portale der Alpenvereine (alpenvereinaktiv.com und Hüttenfinder) sind gut genutzte Portale – die Daten von den Hütten sind aber nicht immer aktuell.
  • Die Hütten sind auf vielen (vereinseigenen) Portalen präsent, aber nicht alle sind aktualisiert.
  • Jede Hütte sollte zumindest einen gut aktualisierten Online Auftritt haben – seien es auf den AV-Portalen, Sektionsseiten, Facebook-Seiten.
  • Die Hütten sind zudem für Partner-Portale interessant – Aktualisierung der Daten der Daten ist auch hier erforderlich.
  • Der User will auf seiner „Hüttenreise“ digital begleitet werden – von der Auswahl über die Anreise bis zur Bewertungsmöglichkeit.

Allgemein

Ziele

  • Zu jeder Hütte soll es eine gewartete, aktualisierte Landing Page/Microsite oder Corporate Website geben, auf der der User alle notwenigen und aktuellen Infos zur Hütte findet.
  • Jede Sektion/Hütte hat die Felder auf den Portalen der Alpenvereine (alpenvereinaktiv.com und Hüttenfinder) individualisiert und aktualisiert.
  • Die Marke „Alpenvereinshütte“ und die Kampagnen werden bei allen Online Auftritten dargestellt – die „Alpenvereinshütte“ ist eine starke Marke, als auch ein Qualitätsmerkmal, das der User auch sehen möchte.
  • Jede Hütte sollte ihre uniquen Alleinstellungsmerkmale und Qualitäten auf der Website präsentieren – jede Hütte an sich ist ein einzigartiges Produkt.
  • Kundengewinnung und -bindung ist wichtig und soll durch relevanten Content erreicht werden – förderlich ist, hier sich eine Mehrwert zu überlegen.

Hilfreiche Fragen zu Beginn

  • Was macht unsere Hütten besonders? Was sind unsere Alleinstellungsmerkmale?
  • Welche emotionalen Merkmale (Gemütlichkeit, Ruhe, Erholung, …) wollen wir vermitteln und wie (Bilder, Texte, Farben,…)?
  • Wer besucht unsere Hütten? Welche Informationen braucht der Besucher bzw. die Besucherin – vor dem Besuch der Hütte und während der Anreise/dem Zustieg?
  • Welche Zielgruppen sollen zusätzlich erreicht werden?
  • Welche Informationen anderer Anbieter (Wetter, Lawinen, …) sind für den User wichtig?
  • Was ist der zusätzliche Mehrwert der Hütten (Wegenetz, Ort für Seminare, …)?
  •  Wie und wo kann ich den Besucher bzw. die Besucherin nach dem Besuch der Hütte noch einbinden (Bewertungsplattform, „Hüttenbuch“ auf der Website, Social Media, …)?
  • Werden alle Funktionen des Internets genützt?
    • Point of Sale für Nächtigungen, Speisen und Getränke, Mitgliedschaft
    • Point of Information: Mehrwert der Hütte/der Alpenvereine vermitteln
    • Point of Interaction: Online-Auftritte als Plattformen nützen
  • Werden alle Dimensionen des Internets bedient: Digital, Social (Interaktion), Local (Georeferenzierung der Hütten) und Mobile (für mobile Endgeräte adaptiert)?

Content/Inhalte allgemein

  • Die Inhalte (Öffnungszeiten, Kontaktinformationen) werden regelmäßig und in allen Online-Auftritten aktualisiert.
  • Es werden Bilder in guter Qualität verwendet.
  • Bereits veröffentlichte Beschreibungen werden vermieden – Duplicate Content.

Content Audit

Bestandsaufnahme der online Inhalte

Ein Content Audit, also das Sichten der Online Auftritte, kann von jedem/jeder HüttenwirtIn, HüttenwartIn oder Sektionsverantwortlichen regelmäßig und selbst durchgeführt werden. So sieht man, was der User über die Hütte findet. Zudem sollen die Portale, auf denen man vertreten ist, regelmäßig mit aktuellen Infos versorgt werden.

 

  • Eingeben des eigenen Hüttennamens in die Suchmaschine, z. B. Google
  • Sichten und Auflisten der Portale, auf denen die Hütte dargestellt ist.
  • Sichten der bestehenden Inhalte, Kontrolle, welche aktuell, relevant und qualitativ gut (Bilder!) sind.
  • Dokumentation der quantitativen und qualitativen Inhalte.
  • Aktualisierung, Überarbeitung, Aussortieren und Neuerstellung von Content
  • Qualitätskontrolle auf Grundlage der Dokumentation der Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt: Was hat sich verändert?

Auf den Plattformen der Alpenvereine

Die Plattformen der Alpenvereine werden von Usern gut genutzt, daher ist es auch wichtig, hier die Daten zu aktualisieren.

Allgemein

alpenvereinaktiv.com

  • Unter „wurde erstellt von“ steht die hüttenbesitzende Sektion.
  • Unter Kontaktdaten stehen die Daten der Hütte.
  • Die Touren der Umgebung werden ins CMS eingetragen.

Auf den Corporate Websites

Corporate Websites meint die „eigenen“ Hüttenwebsites – das sind oft alleinstehende Online Auftritte oder die Hüttenwebsite ist auf der Sektionswebsite integriert. Auf Basis einer Online-User-Berfragung wurden Inhalte nach wichtig, interessant, optional und interessant sortiert.

Auch hier handelt es sich lediglich um eine Handlungempfehlung meinerseits.

Allgemein

  • Das Wichtigste auf einer Website kommt immer zuerst.
  • Das Wichtigste ist above the Fold (im sichtbaren Bereich) und ist ohne Scrollen sichtbar.

CI, CD, CC

Die Marke Alpenverein und -hütten nach aussen tragen!

  • Verwendung des individuellen Logos der jeweiligen Alpenvereinshütte im oberen Bereich.
  • Verwendung des Logos „Alpenvereinshütte“ above the Fold
  • Verwendung des Logos des jeweiligen Alpenvereins oder der Alpenvereinssektion
  • Präsentieren der Logos der Hütten-Kampagnen, wenn relevant
  • Korrekte Verwendung des CC der Alpenvereine (zB ÖAV und nicht OeAV)

Wichtige Inhalte

(laut User-Befragung)

  • Eigenes Logo der Hütte (samt Favicon) oder Hüttenname
  • Logo „Alpenvereinshütte“ oder „Alpenverein“
  • Impressum

Interessante Inhalte

(laut User-Befragung)

  • Unterscheidung Alpenvereinshütte oder privat
  • Aktuelle Öffnungszeiten und Kontaktdaten
  • Thema Sicherheit: Wetter, Lawinen – Einbauen über Drittanbieter
  • Tourenbeschreibungen und georeferenzierte Informationen zur eigenen und zu den benachbarten Hütten: über das Tool von alpenvereinaktiv.com
  • Informationen zum Parkplatz und zur Anreise, z. B. mit Google Maps
  • Preise: Nächtigungen, Speisen
  • Online-Buchungs-, -Reservierungsmöglichkeit, Beleginformation und Stornobedingungen
  • Fotos und Infos: zu Zimmern und deren Ausstattung, Sanitäranlagen, weiteren Räumen (Seminarraum)
  • Informationen zu aktuellen Bedingungen im News-Bereich
  • Familienfreundlichkeit (Kampagne „Mit Kindern auf Hütten“)
  • Regionale Speisen (Kampagne „So schmecken die Berge“)
  • Hunde auf Hütten erlaubt
  • Informationen zum Winterraum und zu Selbstversorgerhütten
  • Sitemap bei umfangreichen Websites

Optionale Inhalte

(laut User-Berfragung)

  • Möglichkeit zur Online-Mitgliedschaft
  • Newsletter
  • Infos zur Zahlungsmöglichkeit
  • Webcam
  • Wichtige Telefonnummern (Wetter, Lawinen)
  • Informationen für Allergiker und Vegetarier

Uninteressante Inhalte

(laut User-Befragung)

  • POIs (Points of Interest) in der Umgebung
  • Informationen zu den Wirtsleuten
  • Geschichte der Hütte
  • Energieversorgung der Hütte
  • Sektions- und alpenvereinsspezifische Informationen

URL

  • So kurz wie möglich halten.
  • So klar wie möglich halten.
  • Die URL muss das Keyword enthalten
.
  • Die URL muss unique sein.
  • EINE URL pro Website – nicht mehrere URLs für dieselbe Website einrichten.

Elemente im Header

 

  • Eigenes Logo der Hütte links
  • Logo „Alpenvereinshütte“
  • Navigation
  • Suchmöglichkeit (Volltextsuche)

Navigation

  • Hauptnavigationspunkte: ca. 7 Navigationspunkte (+/- 2)
  • Subnavigation: max. 3 Ebenen

Seiten und Beiträge

  • H1/Hauptüberschrift/Titel
    • Muss das Keyword enthalten.
    • „Herzlich willkommen!“ ist keine H1.
    • Die Hauptüberschrift soll einmalig sein.
    • Die H1 soll schon den Inhalt des Folgetextes vermitteln.
  • Struktur H2 bis H6 logisch, stringent verwenden
  • Verwenden von Social Signals und Plugins zum Liken und Teilen
  • Content-Umfang pro Seite
    • Mindestens 350 Wörter
    • Unter 150 Wörtern sollte man evtl. zwei Seiten zusammenfassen.
  • Der User bevorzugt Scrollen vor Klicken – daher lieber wenige Einzelseiten.
  • Interne Querverlinkungen
    • Sinnvolle Links zu anderen eigenen Seiten
    • 0 bis max. 5 Links im Fließtext
  • Externes Verlinken:
    Sinnvolle Links zu externen, populären Seiten

Bilder

  • Formate: gif, jpg oder png
  • Auflösung: komprimierte Version des Bildes in der gewünschten Größe
  • Urheber- und Nutzungsrechte müssen geprüft sein.
  • ALT-Text einbauen

Usability

  • Responsive Webdesign – die Website funktioniert auf mobilen Endgeräten. Das ist Standard!
  • Die Notwendigkeit von Installierung zusätzlicher Software vermeiden
  • E-Mail- und Pdf-Verlinkungen funktionieren und öffnen sich in neuen Fenstern.
  •  Die Website funktioniert in verschiedenen Browser-Typen.
  • Ladezeit und Server-Geschwindigkeit prüfen.

Web-Analyse

Installation eines Analyse-Tools zur Analyse der Zielgruppe, für Qualitätsmanagement und Weiterentwicklung des Contents.

Suchmaschinen-Optimierung

Dies meint die bessere Reihung in den Suchmaschinen. Einige Schritte können von den Verantwortlichen selbst durchgeführt werden.

Allgemein

  • Duplicate Content vermeiden! Das Einrichten mehrerer URLs für eine Website ist Duplicate Content.
  • Keyword-Recherche durchführen

Optimierung von URL, Title und  Snippets

Snippets sind die „Vorschau“ der Website in den Suchmaschinen. Sie sind streng genommen kein SEO-Ranking Faktor, für den User aber wichtig, dass er den Link anklickt.

  • Title Tag :
    • Muss das Keyword enthalten
    • Länge: ca. 60 Zeichen
    • Der Titel ist prägnant und aussagekräftig.
  • In der URL muss das Keyword vorkommen.
  • In der Description befindet sich KEIN SEO-Ranking-Faktor, sie ist aber wichtig für den Klick-Reiz des Users, daher für jede Seite eine eigene generieren:
    • 150 bis 180 Wörter
    • ansprechend schreiben, wichtige Informationen einbauen
    • Keyword soll enthalten sein, so z. B. „Alpenverein“ oder „Alpenvereinshütte“.

On-Page-Optimierung

Meint die Optimierung auf der Seite selbst.

  • Populäre Text-Links externer Partner setzen
  • Tote Links vermeiden

Off-Page-Optimierung

Meint die Optimierung der Inhalte auf Partner-Seiten.

  • alpenvereinaktiv.com übernimmt schon viel bezüglich der Off-Page-Optimierung, da die Inhalte auf Plattformen anderer Kunden ausgespielt werden. Hier nur einige: Almenrausch, Alpintouren, Bergfex, Bergsteigen.com, Bergwelten, Gipfeltreffen, Hikr.org, Kompass, Wandern.com, Winterwandern und regionale TVBs und Partner.
  • Backlinks und Content Seeding: eigenen Content auf externen Seiten aktualisieren und Links der externen Seiten auf eigene setzen
  • Google My Business, Google Maps warten.
  • Wikipedia-Einträge warten und aktualisieren – (fast) alle Hütten haben einen Eintrag auf wikipedia, die Inhalte sind hier oft ausführlicher als auf den Hüttenseiten selbst. Auch hier gilt – auch wenn man den Eintrag nicht moderiert/wartet, werden die User darauf reagieren.

Social-Media-Marketing

Gerade hier gilt – Online Marketing passiert sowieso: gibt man zb dem User keine eigene Hüttenseite auf Facebook, wird er trotzdem über die Hütte schreiben, sie bewerten, Fotos posten etc. Erstellt man eine Seite, hat man die Möglichkeit, Einträge zu moderieren. Zudem hat (fast) jede Hütte einen Eintrag auf Facebook, da dieser von Wikipedia übernommen wird.

Wichtige Portale

  • Google My Business:
    • Aktualisierung der Adresse in Google Maps
    • Auswahl der Kategorie „Berghütte“ für das Unternehmen
  • wikipedia
  • Facebook-Seite für Unternehmen: in der Kategorie „Unternehmen & Organisationen: Speisen/Getränke“ die Unterkategorie „Hütten“ auswählen
  • Instagram

Content

  • Relevanter Content:
    • Aktuelle Bedingungen
    • Öffnungszeiten
    • Infos zu besonderen Aktionen (Speisen, Events, …)
  • User-generated Content: Den User zum Mitmachen einladen: „Postet euer schönstes Hüttenfoto!“
  • Content Curation: Teilen von relevantem Content externer Seiten, z. B. Wetter- oder Lawineninfos
  • Empfehlungsmarketing fördern: Onlinestellen von aktuellen Fotos und Infos

Woher stammen die Daten?

2015 habe ich im Rahmen meines Studiusm eine Masterthesis zum Thema „Online Marketing Leitfaden für NPOs, EPUs und KMUs – am Beispiel der Alpenvereinshütten“ erstellt und dabei alle Online Auftritte aller Alpenvereinshütten des DAV, ÖAV und AVS qualitativ und quantitativ evaluiert. Zudem wurde eine umfangreiche User-Befragung durchgeführt.

Intention der Masterthesis war unter anderem den Hüttenwirten und -warten „Do it yourself“-Anleitungen zu geben, durch die sie Geld, Zeit und (Fach-)Personal sparen können.